/ Oktober 8, 2020

Am Wochenende würden wir unsere Spätkirmes feiern, die nun auch er Pandemie zum Opfer fällt. Ein Termin, der historisch ist und seit Menschengedenken von der Bruderschaft, im letzten Jahr mit freundlichem Besuch der anderen Vereine am Sonntag, in vielen langen Jahren zusammen mit der Feuerwehr, begangen wird.

Warum ist das eigentlich so? Verfolgen wir die Wortherkunft von „Kirmes“ als „Kirchweihfest“ („Kirchmess“), dann wissen wir wieso. Unsere Pfarrkirche St. Mauri ist nach den heiligen Mauren benannt, Kämpfer der thebäischen Legion, die an der Seite des heiligen Gereon von Köln kämpften. Daher wurde ihr Patronat im 11. Jahrhundert seitens des Erzbischofs sehr befördert, wodurch wir annehmen können, dass unsere Pfarrkirche noch etwa 250 Jahre älter als die Schützenbruderschaft ist.

So gestaltete die Bruderschaft, deren Aufgabe der Schutz der Pfarrgemeinde und Kirche war, die Kirmes um den Gedenktag des Gereon (10.10.), eines von drei großen Festen des Vereins im Jahreszyklus (Vogelschuss, Schützenfest / „Aufmarschfest“, Kirmes). Und ja, es war ein großes Fest, das vier Tage lang gefeiert wurde.

Im Laufe der Zeit wurde dies auf zwei Tage zusammengeschmolzen, da zum Schützenfest ebenfalls eine Kirmes, im Sinne eines Kirmesplatzes, veranstaltet wird, firmiert das Fest nunmehr unter „Spätkirmes“.

Spätkirmes als Pfarrpatrozinium ist also für jeden auch ohne Zelt und Band begehbar, mit einem stillen Gebet für unsere Gemeinde und alle Menschen in unserem Ort. Lasst uns bitten, dass es ihnen wohlergehe und sie gut durch diese Zeit kommen. Der Fürsprache unserer heiligen Martyrer der thebäischen Legion vertrauen wir an, dass ihre Pfarre erhalten beibe und gedeie.

Ein P.S. scheint angebracht: Die Antwort auf die Frage „Wat hat jetz der Dionysius doamet ze donn?“. Dieser ist nämlich der vielzitierte Heilige der alten, nochmals durch den Rat 1922 festgehaltenen Regel, dass die Kirmes „am ersten Sonntag nach dem 9. Oktober (Dionysius) abzuhalten“ sei. Und was haben wir nach dem neunten Oktober? Richtig, den Gedenktag des Gereon von Köln.

Das Bild zeigt den wahrscheinlich weißesten aller maurischen Martyrer und ebendiesen vor der Pfarrkirche auf der Fahne der Scheibenschützen.

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