Es gab da mal eine Idee
Auch wenn der „Vorne Weg“ der jüngste Zug im Regiment ist, kann er doch mittlerweile auf eine Bewegende und vielschichtige Geschichte zurückblicken. Königspaare wurden gestellt, Vorstandsposten bekleidet und Verantwortungen übernommen. Doch bis dies alles gemacht werden konnte, musste zuallererst ein Schützenzug gegründet werden. Die Idee dazu reifte bei einigen wohl schon etwas länger im Kopf bis zu jener Geburtstagsparty im April 2011, bei der die üblichen Verdächtigen zusammenkamen. Die Idee erfreute sich großer Zustimmung. Es wurden weitere Freunde ins Boot geholt, Pläne geschmiedet und Besprechungen abgehalten.

Bei diesen Besprechungen wurde mit viel Fantasie die grundsätzliche Ausrichtung des Zuges besprochen. So wurde zum Beispiel relativ schnell Abstand genommen von der Idee einen Marinezug zu gründen. Am Ende sollte es ein Grenadierzug, auch über den Stile der Uniform war man sich schnell einig und so konnten direkt entsprechende Angebote eingeholt werden. Die wichtigste Frage zu diesem Zeitpunkt war allerdings noch nicht geklärt. Wie soll das Kind eigentlich heißen? Diese Entscheidung sollte am 06.05.2011 bei der inoffiziellen Zuggründung in der Dell gefunden werden, bei der sich die Zwölf Gründungsmitglieder, nach einigem Hin und Her auf den Namen „Vorne Weg“ einigten.

Als Zugwappen wollte man sich ein wenig von anderen Schützenzügen aus dem Orte abheben und so entschloss man sich Beispielweise gegen die Kirche St. Mauri, die Kapelle am Lindchen oder die Fußfälle. Schlussendlich entschied man sich für das Relief des Ehrenmals, welches nach seinem Umzug in den 80er Jahren neben der Kirchentreppe zu finden ist.

Das Schützenfest 2011 sollte nun das letzte Schützenfest in den „alten Zügen“ sein und auf der Generalversammlung vom 23.09.2011 wurde der Grenadierzug „Vorne Weg“ offizieller Teil der Bruderschaft, sowie des Grenadiercorps.

Vorne Weg im Karneval
Nach der offiziellen Zuggründung ging man im Februar 2012 das erste Großprojekt des Zuges an. Man wollte eine eigene Karnevalsgruppe gründen. Gesagt, getan unter dem Motto „Piloten“ und einem für kleines Geld erstandenen Hänger, den man in vielen arbeitsreichen Stunden, komplett umgebaut hatte, nahm man mit 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Kanrevalsumzug in Hemmerden teil und so wurde direkt eine erste „Tradition“ geboren. Den seit dem Jahr 2012 geht der Schützenzug Vorne Weg & Friends im Kappessontagszug in Hemmerden vorneweg.

Verantwortung übernehmen
Schon früh stand im Schützenzug fest, dass wenn die Bruderschaft ruft, der Vorne Weg bereit steht um zu helfen und posten und Verantwortung zu übernehmen. Von 2014 bis 2017 übernahm Christian Weinert den Posten des Grenadiermajoradjutanten, nachdem er und Grenadiermajor Norman Grolms ihren Posten 2017 aufgaben, übernahmen diese Stefan Drube (Major) und Andreas Koyro (Adjutant), die diesen Posten bis zum Jahr 2023 ausübten. Zur gleichen Zeit wurde unser Hauptman Maximilian Birbaum zum Hauptleutesprecher ernannt. Christian Weinert betreibt ebenfalls weiterhin Vorstandsarbeit. Er ist Musikbeauftragter der Bruderschaft und für die Staßenmusik verantwortlich.

Eine Fahne muss schon sein
Nachdem man in den Anfängen des Zuges sich erstmal auf die Anschaffung der Pickelhauben beschränkte und die Uniformen auslieh, ging man im Jahre 2015 den nächsten Schritt. Es sollten eigene Uniformen her. In der Versammlung Ende Januar 2015 wurde diese dann nachdem Erkundigungen, Vorschläge und Angebote eingeholt wurden zusammengestellt. Abgestimmt wurden über Farbtöne, Stoffarten, Anordnungen und Schmuck der Uniform, ein Prozess der einige Stunden in Anspruch nahm, auch wenn der Zug über alles eine ähnliche Auffassung hatte. Nachdem jedes Mitglied jeweils mehrfach zum „aus?“ „messen!“ bei der Schneiderei Hintzen war, konnten pünktlich zum Schützenfest 2015 die neuen Uniformen das erste Mal präsentiert werden.

Das Einzige, was im Anschluss noch fehlte, war eine Fahne. Diese wurde während der Coronapandemie in Angriff genommen und war dann pünktlich für das Schützenfest 2021 und unser 10-jährigem Jubiläum fertig. Zwar fiel das Schützenfest in seiner hergebrachten weise aus, doch konnte Aufgrund der damaligen Infektionslage und den vorherrschenden Coronaschutzverordnung trotzdem im kleinen Kreise gefeiert werden. Wurde das Relief des Ehrenmales zum Wappen des Zuges, fanden die Kirche sowie die Fußfälle Ihren Platz auf der Rückseite der Fahne. Großer Dank bezüglich der Fahne gehört zweifelsohne Markus Deuss. Ohne seine blauen „Fähnchen“ hätten wir bestimmt nicht eine so tolle Fahne.

Heute ein König
Auch die höchste Würde in der Bruderschaft hat der Vorne Weg bereits ausgefühlt. Am Fronleichnamstag 2018 erlangte André Mausberg mit dem 232. Schuss die Königswürde, zusammen mit seiner Königin Lisa. Damit eiferte André seinem Vater „Hansi“ nach, der im selben Alter – beide mit 27 Jahren – mit seiner Königin Brigitte das Schützenkönigspaar in Hemmerden stellte. Doch damit nicht genug. Nach dem gelungen Königsjahr 2019-2022, kam Thomas Rippka bereits an Schützenfestmontag 2022 auf die Mitglieder des Vorne Wegs zu, um über seine Ambitionen für das Jahr 2023 zu sprechen und die allgemeine Stimmung einzuholen, wie es wäre, wenn er im folgenden Jahr auf den Vogel schießen würde. Nach einer erneuten Rücksprache in der Aprilversammlung bekam er von den anwesenden Mitgliedern das Go, das Federvieh am Fronleichnamstag zu rupfen. In einem Denkbar engen Finish, konnte er sich gegen Daniel van Reimersdahl durchsetzen, der schon wie der Sieger aussah. Letztendlich entschied ein eisstielgroßes Überbleibsel. Der Rest des Vogels lag schon auf der Erde.

Somit geht der Vorne Weg im Jubiläumsjahr der Bruderschaft in sein zweites Königsjahr. Ein Jahr was wir bestimmt nicht vergessen werden.

Eine gewachsene Gemeinschaft
Vor dreizehn Jahren fing alles mit Zwölf Freunden an, die auf einer Geburtstagsfeier, die Idee hatten, einen Schützenzug zu gründen, mittlerweile sind es 17 Mitglieder. In diesen dreizehn Jahren ist viel passiert. Mitglieder kamen und gingen, Partys wurden gefeiert, legendäre Ausflüge wurden begangen, es wurde gelacht und geweint, sich gestritten und doch wieder versöhnt. Es wurde sich verliebt, verlobt und geheiratet und es gab jede Menge Nachwuchs. Der Zug hat sich verändert und wird sich weiter verändern. Dies alles wäre aber ohne die viele Unterstützung, die wir von allen Seiten aus der Dorfgemeinschaft bekommen, nicht möglich gewesen. Hierfür möchten wir von ganzem Herzen Danke sagen und möchten mit Ihnen allen ein schönes Jubiläumsjahr feiern unter der Regentschaft unserer Majestät Thomas Rippka.