/ Februar 25, 2024

Die Veranstaltungsreihe anlässlich unseres 625-jähriges Bestehens in diesen Jahr wurde im Monat Januar 1974 mit einem Film- und Diskussionsabend am 12.1.74 in der Gaststätte Müller eröffnet. Vor zahlreichen Besuchern – und hier ist es erwähnenswert, dass viele Ehefrauen der Einladung gefolgt waren – konnte 1. Vorsitzender und Oberst Josef Schiffer unsere Majestät König Franz Preckel sowie seine Gemahlin Königin Irmgard, Präses Pfarrer Scheider, die Ehrenvorstandsmitglieder und nicht zuletzt den Bundesschützenmeister Dr. Esser aus Düsseldorf begrüßen. 

Zunächst wurde ein Farbfilm von unserem Schützenfest 1973 [gezeigt], in dem die Höhepunkte wie Fackelzug, Festumzüge, Königsproklamation usw. gezeigt wurden. Bundesschützenmeister Dr. Esser hielt dann sein Referat über das Thema “ Sinn und Wesen der Bruderschaften in der heutigen Zeit“. Er ging zunächst auf den Ursprung der Bruderschaften ein und betonte, dass alle Bruderschaften das Ziel hatten, die Bevölkerung vor räuberischen Überfällen zu schützen und den Zweck, die Krankenpflege und hier insbesondere die Pflege und Bestattung der Pestkranken zu übernehmen. Und so ist es auch zu erklären, dass die meisten Bruderschaften in den Pestjahren gegründet wurde, so auch unsere Bruderschaft. Dann ging Herr Dr. Esser etwas näher auf die Geschichte unsere Bruderschaft ein und erklärte, dass die St.-Sebastianus- Schützenbruderschaft Hemmerden die zweitälteste im Kreis Grevenbroich und der näheren Umgebung ist. Sie stand viele Jahrhunderte unter dem Protektorat des Fürsten von Schloss Dyck.

Zum Schluss seines Vortrages bedankte sich der Bundesschützenneister für die herzliche Aufnahme und versprach, bei einer erneuten Einladung wieder nach Hemmerden zu kommen. Die Anwesenden bedankten sich bei dem Referenten für die Ausführungen durch starken Beifall.

Der anschließend vorgeführte Farb-Tonfilm von dem Bundeskönigsschießen in Brühl ließ zwar in seiner Qualität etwas zu wünschen übrig, gab aber einen sehr interessanten Einblick in die Vorbereitungen und Ablauf einer solch großen Veranstaltung, an der immerhin 15.000 Schützen teilnahmen.7

Am Patronatstag, dem 20.1.74, hielt traditionsgemäß unsere Bruderschaft ihre diesjährige Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Zum Burggrafen” ab, 1. Vorsitzender Josef Schiffer eröffnete vor einem vollbesetzten Saal die Versammlung und begrüßte alle Anwesenden auf das herzlichste und bedankte sich zunächst bei den Mitgliedern für die rege Teilnahme an dem Festgottesdienst, der vorher von unserem Präses Herr Pfarrer Scheider zelebriert worden war.

Nach Bekanntgabe der Tagesordnung erstattete Geschäftsführer Friedrich Hamacher den Geschäftsbericht für das Jahr 1973. In kurzer Folge ließ er die Höhepunkte des vergangenen Jahres, wie Königsehrenabend, Jahreshauptversammlung, die Generalversammlungen, Vogelschuss und Schützenfest, noch einmal Revue passieren.

Der anschließende Kassenbericht, vorgetragen von dem Rendanten Hans Leineweber, fand die besondere Aufmerksamkeit der Mitglieder, da die Finanzen die Vereinsmitgliedern nun einmal ganz besonders interessieren. Nach Bekanntgabe der Einnahmen und Ausgaben konnte der Kassierer einen ansehnlichen Überschuss bekanntgeben. Die Versammlung dankte es ihm sowie seinen Vorstandskollegen mit viel Beifall. Die Entlastung des Vorstandes war daher nur noch eine Formsache und wurde auch einstimmig erteilt. Kassenprüfer waren die Schützenbrüder Hans Schlangen und Werner Götz, Der nächste Punkt der Tagesordnung befasste sich mit dem Mitgliedsbeitrag. Der bisherige Mitgliedsbeitrag, der Beitrag für die Zugkarte sowie der Beitrag für das Schuss- und Nummerngeld, wurde bisher immer von den Mitgliedern einzeln erhoben. Das erforderte vom Vorstand viel Verwaltungsarbeit und war auch noch mit einem größeren Unkostenbeitrag verbunden. Um Arbeit und Unkosten zu ersparen schlug der 1. Vorsitzende für die Zukunft folgende Regelung vor:

Der gesamte Beitrag für die aktiven Mitglieder beträgt ab 1.1.74 DM 20,- und ist halbjährlich am 1.1. und 1.7. mit jeweils DM 10,- fällig. Der Kassierer wird zu diesen Terminen mit den einzelnen Zügen direkt abrechnen.

Der Beitrag für die inaktiven Mitglieder bleibt wie bisher in Höhe von DM 10,- bestehen und wird von dem Vereinskassierer eingeholt.

Dieser Vorschlag wurde mit einer Gegenstimme angenommen.

Nach dieser harmonisch verlaufenen Jahreshauptversammlung wurde dann am 26.1.74 der Königsehrenabend gefeiert. Bei einer ausgezeichneten Tanzkapelle entwickelte sich sofort eine Bombenstimmung und dadurch,  dass die meisten Schützen ihre Uniformen angezogen hatten, wurde dem Abend der entsprechende Rahmen verliehen. Die Veranstaltung wurde bis in die frühen Morgenstunden ausgedehnt und alle, die dabei waren, erlebten einer der schönsten Königsehrenabende der letzten Jahre.

Nach einer kurzen Unterbrechung, bedingt durch die Fastnachtstage, fand dann am 16.3. und 17.3.74 erstmals das traditionelle Preis- und Pokalschießen des Jägerkorps im Frühjahr statt. Unsere Bruderschaft hatte für das Pokalschießen noch nebenher 3 wertvolle Preise gestiftet die von folgenden Schützen gewonnen wurden:

  1. Preis Biermann, Fritz mit 54 Ringen
  2. Preis Scheeres, Hans mit 51 Ringen
  3. Seekircher, Alois mit 50 Ringen

Das Pokalschießen wurde von dem „ Lützower“ Jägerzug mit 124 Ringen gewonnen und der neue Pokal ging für ein weiteres Jahr in ihren Besitz über.

Die besten Einzelsieger waren hier:

1.John, Heinz mit 27 Ringen

  1. Reyer mit 26 Ringen

Bei dem Preisschießen waren insgesamt 37 wertvolle Preise zu gewinnen, die aber fast alle von unseren Schießverein gewonnen wurden.

War die Beteiligung an den Preis- und Pokalschießen sehr groß, so war der Jägerball, der am 23.3.74 stattfand, eher mäßig besucht.

In den nun folgenden Wochen war fast der gesamte Vorstand unterwegs um die entsprechenden Musikvorträge für das kommende Schützenfest abzuschließen, das ja in der Generalversammlung, die am 9.5.74 in der Gaststätte Müller stattfand, beschlossen werden sollte.

In dieser Versammlung konnte dann unser 1. Vorsitzender und Oberst den Mitgliedern die Mitteilung machen, dass alle benötigten Musikverträge abgeschlossen sind und die Zeltfrage auch entsprechend gelöst wurde.

Die Versammlungsteilnehmer nahmen diese Angaben mit großer Genugtuung zur Kenntnis und die nun anstehende Kardinalfrage „Schützenfest: Ja oder Nein“ wurde mit einen brausenden „Zog Zog“ beantwortet, womit das Schützenfest 1974 eine beschlossene Sache war.

Nach dieser Generalversammlung stand dann am 12.5.74 das Bundesköniginnentreffen in Königswinter auf dem Programm und unsere Bruderschaft nahm daren mit Majestät, Vorstand und Gefolge teil. Nach dem morgendlichen Festgottesdienst setzte sich dann ein Festzug in Bewegung, der in seiner Farbenpracht wohl kaum noch zu überbieten ist und die romantische Umgebung der Stadt Königswinter taten ein weiteres dazu, dass man diesen Tag so schnell nicht vergessen wird. An diesen Treffen nahm auch unsere Ex-Majestät Gerhard Heinrichs teil, da er im vergangenen Jahr nicht am Bundesköniginnentreffen wegen eines Trauerfalls innerhalb seiner Familie teilnehmen konnte.

Am 19.5.74 feierte das Tanbourkorps Elsen-Fürth sein 70-jähriges Bestehen und an unsere Bruderschaft wurde die Bitte herangetragen, an dem Festumzug mit einer Abordnung teilzunehmen. Diese Gelegenheit ließen sich unsere Schützen natürlich nicht entgehen, um auch in Grevenbroich zu zeigen, was es heißt, ein Hemmerdener Schütze zu sein. Denn durch unser sauberes und exaktes Auftreten während des Unzuges haben wir bei allen Beteiligten und Zuschauern großen Eindruck hinterlassen, das wurde uns mehrmals vom Vorstand des Jubeltambourkorps bestätigt.

Nach dieser Premiere für unser kommendes Schützenfest konnte dann am 16.6. der Königsvogelschuss stattfinden, Das Regiment trat gegen 16.00 Uhr auf dem Marktplatz an und zog bei herrlichem Sonnenschein mit klingenden Spiel des Tambourkorps Elsen-Fürth und [der] Bezirksschützenkapelle Kleinenbroich zum Schießstand an der Turnhalle. Hier hatten sich zu diesen Zeitpunkt schon viele Schaulustige aus der Bevölkerung eingefunden, die einen spannenden Wettkampf um die Königswürde erleben sollten.

Nach einem kurzen Gebet und Bekanntgabe der Schießordnung begann das Schießen mit dem Ehrenschuss für unsere Majestät König Franz Preckel. Nach anfänglichem Vorgeplänkel schälten sich dann so nach und nach die ernsthaften Anwärter heraus. Hier waren es vor allen die Mitglieder Jägerzuges „Blüh auf“, nämlich die Schützen Ewald Groten, Stephan Hansen und der Spieß Karl Birbaum.

Um 19.30 Uhr war es denn soweit, Karl Birbaum war der glückliche Schütze.  Er wurde auf die Schultern seiner Zugkameraden gehoben und entsprechend gefeiert.

Zum Abschluss soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Jägerzug „Immer Jung“, der für die Bestuhlung und den Ausschank verantwortlich war, in hervorragender Weise seine Aufgabe gelöst hat.

Nach diesem gelungenen Auftakt wurde dann In der Zeit 6.7.-9.7.74 unser Schützenfest sowie unser 625jähriges Bestehen gefeiert.

Und man kommt nicht an des Feststellung vorbei, dass einfach alles  passte. Angefangen mit dem Wetter, denn hatte es noch an den Tagen vor Schützenfest und selbst noch an Samstagvormittag in Strömen geregnet, so waren am Samstagnachmittag nach dem letzten Böllerschuss auch die letzten Regenwolken verzogen und man sprach mit berechtigter Freude von „selbstgemachten Kirmeswetter”, das auch an den ganzen Schützenfesttagen anhalten sollte.

So konnte dann am Samstagabend gegen 20.30 Uhr mit dem Fackelzug begonnen werden, an dem 5 Großfackeln mitgeführt wurden. In diesem Jahr wurden besonders heikle Themen behandelt, die einigen Vorstandsmitgliedern doch einiges Kopfzerbrechen bereiteten. Alle Fackel erhielten von der Bevölkerung und den Besuchern den verdienten Beifall. Der Abschluss am Samstagabend war ein überaus gut besuchter Schützenball im Festzelt,

Wegen des Endspiels um die Fußballweltmeisterschaft mussten an dem Schützenfestsonntag die sonst gewohnten Antrittszeiten für das Regiment teilweise vorverlegt werden. So fand dann bereits um 8.3o Uhr der Festgottesdienst, der in diesen Jahre vor dem Jugendheim als Feldgottesdienst [abgehalten] wurde, statt. Kurz vorher war unser Hochmeister Dr. Maximilian Graf von Spee in Hemmerden eingetroffen und wurde vom gesamten Vorstand und den Ehrenvorstandsmitgliedern sowie unserer Majestät empfangen und dann zur Kirche begleitet.

In dieser hl. Messe hielt unser Hochmeister die Festpredigt und betonte u.a., dass er für das Leben sei und lehnte die heute vorgesehene Möglichkeit der Abtreibung eindeutig ab.

Nach dem Festgottesdienst trat das Regiment auf der Schulstr. zur Gefallenenehrung und Parade an. Bei der Parade konnte unser Oberst Josef Schiffer die Ehrengäste Amtsbürgermeister Velder, Bürgermeister Steinhäuser, dessen Stellvertreter J. Schlösser, Johann Mausberg, Ferdinand Preckel und Willi Koch, unseren Präses Pfarrer Scheider sowie die Goldjubilare Hans Schlegel, Karl Preckel und Gerhard Steinwartz begrüßen.

Gegen 10.30 Uhr war Frühschoppen mit Jubilarehrung im Festzelt, der bei der Bevölkerung wie bereits im Vorjahr großen Anklang fand.

Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt:

Erich Bludau, Josef Bremer, Hermann Drube, Herm.-Josef Hausmann, Willi Lemm, Jakob Schiffer, Heinrich Schiffer, Heinrich Brand, Josef Weyerstrass, Karl Birbaum, Josef Hansen, Heinrich Oberlack, Alfons Strathmann, Ludwig Westerlink, Peter Koch, Hubert Hausmann, Willi Dappen, Walter Birschel, Paul Schmitz, Jakob Dicken, Willi Faßbender, Matthias Kremer, Ferdi Mausberg, Bernhard Wirxel und Adam Reipen.

Für 50-jährige Mitgliedschaft:

Hans Schlegel, Karl Preckel und Gerhard Steinwartz.

Mit dem silbernen Verdienstkreuz wurden ausgezeichnet:

Grenadiermajor Peter Schiffer, Grenadieradjutant Alois Seekircher, Jägermajor Josef Holtz, Hauptmann Walter Birschel, Spieß Gerhard Heinrichs, Hauptmann Hans Scheeres, Hauptmann Toni Ritz, Leutnant Josef Weyerstrass, Hauptmann Mathias Müller und Spieß Ludwig Westerlink,

Den Hohen Bruderschaftsorden erhielt Hauptmann Hans Schlangen.

Eine besondere Ehrung erfuhr unser Präses Pfarrer Peter Scheider, der mit der „Pater Louis Plakette“ ausgezeichnet wurde.

Nach diesen vielen Ehrungen hielt der Hochmeister seine Festansprache und begrüßte zu Anfang besonders herzlich eine Abordnung von der Werkstatt für Behinderte aus Hemmerden. Er ging nur sehr kurz auf die Vergangenheit der Bruderschaft ein und erklärte, dass er hier in Hemmerden noch echten familiären und bruderschaftlichen Geist entdeckt habe und dass er gerne und zu jeder Zeit wieder nach Hemmerden kommen würde. Zum Abschluss bedankte er sich für die herzliche Aufnahme und beglückwünschte den Verein zu seinen tatkräftigen Vorstand, hier erwähnte er besonders unseren 1. Vorsitzenden und Oberst Josef Schiffer sowie seinen Vorgänger Ehrenoberst Johann Mausberg.

Nach diesem offiziellen Gepräge übernahm das weithin bekannte Fanfarenkorps Düsseldorf-Oberkassel die musikalische Initiative und rief wie bereits im Vorjahr bei den Besuchern wahre Begeisterungsstürme hervor. Der Sonntagnachmittag begann mit der Parade vor S.M. König Franz Preckel und seiner Gattin Königin Irmgard sowie den geladenen Ehrengästen.

Der anschließende Festunzug hatte Mit über 200 aktiven Schützen und ca. 200 Musikern eine Größenordnung wie Hemmerden es wohl selten erlebt hat.

Der Festball begann bereits um 19.00 Uhr und dadurch, dass unsere Nationalmannschaft Fußballweltmeister 1974 geworden war, war eine Bombenstimmung in Festzelt.

Auf der Komiteesitzung am Schützenfestmontag, der eine Messe für die gefallenen und verstorbenen Mitglieder unserer Bruderschaft vorausgegangen war, wurden die Fackelpreise bekanntgegeben. Das Ergebnis lautete wie folgt:

  1. Preis Jägerzug „St. Hubertus „
  2. Preis Jägerzug „Germania“
  3. Preis Jägerzug „Immer Jung“
  4. Preis Jägerzug „Altstadt“
  5. Preis Jägerzug „Blüh auf“

Wegen des Zugjubiläums des Pionierzuges wurde dem Hauptmann Heinz Pannes seitens der Bruderschaft noch ein Orden überreicht,

Um 15.30 Uhr fand die große Königsparade statt, nach der sich gegen 17.30 Uhr die Königsproklamation anschloss. Die Krönung wurde vom Königsadjutanten Theo Birbaum vorgenommen. Er bedankte sich zunächst bei der noch amtierenden Majestät Franz Preckel und seiner Gemahlin Irmgard, die sich in geradezu vorbildlicher Weise für die Bruderschaft eingesetzt und ihre Repräsentationspflichten zur Zufriedenheit aller erfüllt haben. Als Abschiedsgeschenk haben sie an die Bruderschaft eine zweite Königskette gestiftet. Dann wurden Karl Birbaum und seiner Gattin Agnes die Insignien der Bruderschaft überreicht und zum Schützenkönigspaar 1974/75 ausgerufen. In seiner Krönungsrede betonte der Königsadjutant, dass unsere Schützenmajestät seit nunmehr 25 Jahren aktives Mitglied unserer Bruderschaft und seit vielen Jahren Spieß beim Jägerzug „Blüh auf“ ist.  Die Schützen traten nun zu ihrem letzten Umzug an und begleiteten somit ihr neues Königspaar durch den Ort. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits viele Schaulustige an den Straßen eingefunden, um unser neues Schützenkönigspaar entsprechend zu feiern.

Der Krönungsball fand um 20.00 Uhr im Festzelt statt und wurde bis in die frühen Morgenstunden ausgedehnt. Bei einen gutbesuchten Schützenball am Dienstagabend fand unser Schützen- und Heimatfest einen harmonischen Ausklang.

Zum Abschluss soll nicht unerwähnt bleiben, dass mehrere Schützenzüge in diesen Jahr ihre Jubiläen feiern konnten.

Der Pionierzug 145 Jahre, Jägerzug „Germania“ 100 Jahre, Jägerzug „Blüh auf“ 25 Jahre, Grenadierzug „Lustige Brüder“ 25 Jahre

Auch hatten wir nach mehreren Jahren wieder Vorreiter an der Spitze unserer Festzüge dabei.

In der Generalversammlung am 28.9.74 wurden die herausragenden Höhepunkte vom Schützenfest wie Fackelzug, Frühschoppen mit Jubilarehrung, die Umzüge und Paraden sowie Königsproklamation und Krönungsball nochmals besonders erwähnt. Die Abrechnung ergab, dass trotz der gestiegenen Musikunkosten ein kleiner Überschuss verbucht werden konnte.

In diesem Zusammenhang bedankte sich unser Oberst bei allen Mitgliedern für den persönlichen Einsatz und die tadellose Haltung an den Schützenfesttagen, die unser Heimatfest zu einen würdigen Finale anlässlich unseres 625jährigen Bestehens werden ließen.

Einen weiteren Höhepunkt erlebte unsere Schützenmajestät Karl Birbaum, da er bei der Herbsttagung des Bezirks in Gustorf die Würde eines Bezirksschützenkönigs erringen konnte. Infolgedessen nahm er auch an de, Bundeskönigsschießen in Coesfeld teil.

Am frühen Samstagmorgen (21.9.74) begleiteten einige Vorstandsmitglieder unseren Schützenkönig nach Coesfeld, damit er am dortigen Bundes-/ Diözesankönigsschießen teilnehmen konnte. Am späten Nachmittag folgten dann

die Mitglieder des Jägerzuges „Blüh auf “ mit ihren Damen. Nach, um noch ein paar schöne Stunden bei Musik und Tanz zu verbringen. Am Sonntagmorgen wurde dann das Pontifikalamt auf dem Marktplatz in Coesfeld besucht und ließ danach den Festzug mit ca. 35.000 Teilnehmern an sich vorbeiziehen. Es war eine Demonstration der gesamten Bruderschaften aus der Bundesrepublik sowie Gäste aus Belgien, Holland und Österreich. Diesen Festzug kann man gar nicht beschreiben, man muss ihn ganz einfach gesehen haben.

Abordnungen begleiteten unsere jeweiligen Majestäten nach SteinforthRubbelrath, Gindorf, Aldenhoven und Belmen zu den dort stattfindenen Krönungsfeierlichkeiten.

In diesen Zusammenhang sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass man auf der Rückfahrt von Gindorf den Schützenbruder Josef Hansen, der ja bekanntlich in Wallrath wohnt, auf eigenen Wunsch nach Hause begleitete, und, da die ganze Gesellschaft sich in einer ausgelassenen Stimmung befand, ließ er es sich nehmen, trotz der vorgerückten Stunde zu einem Umtrunk in die Gaststätte Tillmann einzuladen.

Die Einladungen zur Bundesdeligiertentagung am 27.4.74 in Essen wurden ebenso wahrgenommen wie die Einladungen des Bezirks zur Frühjahrs- und Herbsttagung in Aldenhoven und Gustorf.

An 26.10.74 fand der Bezirkskönigsehrenabend in Hemmerden in der Gaststätte Ruhnke statt, der natürlich wie immer von unserer Bruderschaft mit der stärksten Abordnung besucht wurde.

Der Volkstrauertag wurde am 17.11.74 begangen. In einer kleinen Feier stunde wurde von unseren 1. Vorsitzenden ein Kranz zum Gedenken an die Toten der vergangenen Weltkriege niedergelegt. Hier könnte die Beteiligung in den kommenden Jahren aber besser werden.

Auch im Jahre 1974 verloren wir durch Tod verdiente Mitglieder. Das waren im einzelnen: die Goldjubilare Hubert Froitzheim und Heinrich Dicken sowie das Mitglied Josef Oberlack,

In der Hoffnung auf weiterhin gute Zusammenarbeit innerhalb unserer  Bruderschaft und auf ein gutes Schützenjahr 1975 möchte ich schließen und danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Friedrich Hamacher, Geschäftsführer

Anmerkung: Zur Verbesserung der Lesbarkeit wurde der Text hinsichtlich der Rechtschreibung und Kommasetzung sowie weniger fehlender Wörter bearbeitet und in neue deutsche Rechtschreibung übertragen.

 

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