Mit viel Energie und Vollgas geht es Ins neue Jahr 1999, dem Jubiläumsjahr der Bruderschaft. Vom Silvestertreiben gerade frisch erholt fand am 16. Januar 99 um 20 Uhr im Burggrafen die Jahreshauptversammlung statt. Der vorab stattfindenden Messe für die Bruderschaft um 17 Uhr anlässlich unseres Patronatsfestes folgten nur wenige Schützen in Uniformen und nur zwei Schützen, außer Vorstandsmitgliedern, trugen die entsprechende Kleidung. Hier dürfte jeder Schütze eigentlich wissen, dass seit Menschengedenken alle Schützen in Uniformen dort zu erscheinen haben.
Um so erfreulicher war dann das vollbesetzte Haus im Burggrafen. Ca. 200 Schützen waren erschienen, das beweist die Verteilung der Freibiermarken. Unser 1. Vorsitzender Heinz Koch begrüßte alle anwesenden Mitglieder, vor allem SM Andreas Freitag, Ehrenjägermajor Fritz Hamacher, namentlich alle Goldjubilare und die Presse NGZ, vertreten durch Herrn Barnholt, sowie Herrn Michael Reuter als Fotograf. Bei den Mitgliedern bedanke er sich für das verflossene Jahr 1998 und wünschte im Namen des Vorstandes für das bevorstehende Jahr Gesundheit, Glück und ein erfolgversprechendes Jahr 1999,
Auf ein außergewöhnliches Jahr, verbunden mit der 650Jahrfeier, verwies Heinz Koch und erhofft sich von jedem Mitglied das Seinige zu tun, möglichst alle Termine und kirchlichen Angelegenheiten im Jubiläumsjahr wahrzunehmen. Nach einer Schweigeminute zum Gedenken der Verstorbenen in der Bruderschaft ging er dann zur Tagesordnung über. Unter Punkt 2 der Tagesordnung ließ der Geschäftsführer noch einmal das Jahr 1998 Revue passieren. Der folgende Kassenbericht wurde wie in den vergangenen Jahren professionell von unserem Rendanten Udo Kuhn vorgetragen, so dass die anschließende Entlastung durch die Kassenprüfer Klaus Spankowski und Willi Wingerath eine reine Formsache war und der Kassierer einstimmig entlastet wurde. Der gezeigte Applaus von den Mitgliedern sprach bei allen Schützen Zufriedenheit aus. Zur anstehenden Wahl eines Kassenprüfers konnte Bernhard von Wersch vom Jägerzug Waidmannsheil gewonnen werden, der zusammen mit Klaus Spankowski im kommenden Jahr die Kasse prüfen wird. Willi Wingerath scheidet somit aus und ihm gebührt einen ganz besonderen Dank für seine ehrenamtliche Aufgabe für die Bruderschaft.
Unter TOP 4 „Vorstellung neuer Oberst“ stellte Heinz Koch dem Regiment Paul Winkelmann vor. Gleichzeitig bedankte sich der 1. Vorsitzende bei dem Vorgänger Winand Coenen für seine in 14 Jahren erbrachte Leistung. Auch dir, lieber Winand, von allen hier im Saal, sei für die Bruderschaft ein Dank ausgesprochen, der Dir und Deiner Liesel zusteht. Der nun amtierende Oberst Paul Winkelmann bedankte sich bei den Mitgliedern für das in ihm gesetzte Vertrauen zur Ausübung seines Amtes und stellte seinen Adjutanten Peter Trümper vom Jägerzug Fidele Jonge vor.
Im Kurzstil sei noch zu dieser Versammlung folgendes zu berichten:
- Ein Dankeschön für einen unverzichtbaren und nicht mehr weg zu denkenden Jahreskalender sprach Heinz Koch an Willi Faller von der Regimentsfahnengruppe aus.
- Vorsitzender vom Festausschuss Theo Birbaum teilte den Mitgliedern den neuesten Stand zum Jubelfest mit.
Zum Schluss bedanke sich der 1. Vorsitzende bei den Schützen für ihre rege Beteiligung und erinnerte nochmals an das ereignisreiche Jahr 99, das nun uns bevorsteht. Oberst Paul Winkelmann beendete dann die Versammlung gegen 23 Uhr.
Für die fünfte Jahreszeit ist in Hemmerden schon im 23. Jahr der Altstädter Jägerzug zuständig und hat wieder einmal bewiesen, dass trotz klirrender Kälte zahlreiche Zuschauer aus den benachbarten Orten aus nah und fern in Scharen am Umzug teilnahmen. Schon am Vorabend beim Preiskostümball reichte das erweiterte Zelt nicht aus und hier zeigt es sich, dass in Hemmerden richtig Karneval gefeiert wird,
Am 12. März fand in Aldenhoven beim Bezirkskönig Ulrich Schneider im Haus der alten Schule die Frühjahrsdeligiertentagung unter Leitung von Bezirksbundesmeister Robert Hoppe statt. In diesem Jahr wurden gleich drei Schießwettbewerbe abgehalten und begonnen hat am 20. März das Grenadiercorpsschießen. Hier die Sieger im einzelnen:
- Platz Hemmerder Boschte mit 221 Ringen
- Platz Sood Jungs mit 205 Ringen
- Platz Frisch Auf mit 203 Ringen
Im Vergleichsschießen holte die Mannschaft aus Hemmerden den 1. Platz mit 665 Ringen, Neuenhausen den 2. Platz mit 583 Ringen und nochmals Hemmerden den 3. Platz mit 546 Ringen.
Im Einzelschießen holten die Jungschützen in der Altersklasse 16 — 24 Jahre: Sebastian Schiffer aus Hemmerden den 1. Platz mit 233 Ringen, Michael Drube aus Hemmerden den 2. Platz mit 231 Ringen, Markus Müller aus Neuenhausen den 3. Platz mit 220 Ringen.
Beim heimischen Schülerprinzenschießen am 20. März 99 in der Altersklasse 12 — 15 Jahre gingen die ersten drei Plätze an:
- Platz Gerwin Schlegel 28 Ringe und somit neuer Schülerprinz
- Platz Peter Coenen 27 Ringe
- Platz Michael Bannenberg 26 Ringe
Bei dem Prinzenschießen in der Altersklasse 16 -24 Jahre gingen die Ersten drei Plätze wie folgt an:
- Platz Sebastian Schiffer 26 Ringe und somit neuer Prinz unserer Bruderschaft (ermittelt durch bessere Schusszehn)
- Platz Klaus Köchner 26 Ringe
- Platz Marcel Mausberg 25 Ringe
Beim Bezirksjungschützentag in Wevelinghoven am 24. April fand das diesjährige Schülerprinzen- und Prinzenschießen statt, wo Gerwin Schlegel und Sebastian Schiffer teilnahmen. Sieger wurde Sebastian Schiffer und ist somit neuer Bezirksprinz.
Nach fast 3jähriger Zwangspause wurden wieder auf dem Schießstand die Besten beim Jägerkorpsschiessen ermittelt.
Hier holten die Züge Jägerzug Altstadt mit 141 Ringen den 1. Platz, Jägerzug Germania mit 138 Ringen den 2. Platz, Jägerzug Scheibenschützen mit 137 Ringe den 3. Platz. Im Einzelwettbewerb gab es gleich vier gleiche Treffer mit 29 Ringen. Im einzeln wie folgt:
Hans-Peter Bergfelder – Jägerzug Scheibenschützen
Klaus Köchner – Jägerzug Blüh Auf
Michael Drube – Jägerzug Altstadt und
Jürgen Wolf – Jägerzug Germania
Aufgrund der saubersten geschossenen Zehn ernannte Jägermajor Peter Holtz den Schützen Hans-Peter Bergfelder zum besten Einzelschützen und übergab ihm die Siegertrophäe.
Bei allen drei genannten Schießwettbewerben sei ein Dank ausgesprochen, zunächst an die Sieger und auch an die Veranstalter. Einen ganz besonderer Dank gilt unserem Schießmeister Dirk Werres, der sich immer wieder für die ihm gestellten Aufgaben bestens einsetzt.
Am 16. Mai 99 folgten auf Muttertag der 1. Vorsitzende und der Geschäftsführer der Einladung in Garzweiler, die als Erste im Bezirksverband die Schützenfestsaison eröffnete. Im Mai folgte dann auch die Bittprozession und die Fußwallfahrt nach Vorst und Klein-Jerusalem. Hier allerdings lässt die Beteiligung seitens der Schützenbruderschaft zu wünschen übrig.
Ebenso im Mai 99 wird das von den Scheibenschützen organisierte Fußballturnier abgehalten. Hier belegten die Plätze
Erster: Lützower Jäger
Zweiter: Flotte Boschte
Dritter: Hemmerder Boschte
Der letzte große Termin im Mai ist das jährliche Bundesköniginnentreffen. In diesem Jahr in Rheda-Wiedenbrück unter der Schirmherrin Petra Adenauer. Gerade frisch aus dem Urlaub zurückgekehrt nahm unser Königspaar Andreas und Karla Freitag mit ihrem Zug — der Regimentsfahnengruppe – teil. Im Anschluss berichteten sie von einem einmaligen Erlebnis und unvergessliche Stunden.
Zu der am 28. Mai 99 stattfindenen Generalversammlung in der Gasstätte Alt-Hemmerden erschienen die Mitglieder sehr zahlreich. Hier geht es um die Beschlussfassung zur Abhaltung eines Schützenfestes in 99. Von den Schützen wurde dieser Beschluss einstimmig mit einem Zoch Zoch erteilt. Weiter wurde bei dieser Versammlung den Mitgliedern gedankt, die in vierjähriger Arbeit im Festkomitee für die 650-Jahrfeier stolze Ergebnisse hervorgebracht haben, die jetzt schon alle Erwartungen erfüllen.
Nun rückte der Fronleichnamstag heran und alles wartete gespannt der Dinge, die nun folgen sollten. Wer wird im Jubiläumsjahr neuer Bruderschaftskönig? Nach der Fronleichnamsprozession am Vormittag versammelten sich die Schützen pünktlich auf dem Marktplatz und traten um 15 Uhr zum Marsch zur Vogelstange an. Nach der Begrüßungsrede durch unseren Vorsitzenden begann nun der große Vogelschuss. Zu Beginn des Ringens waren viele schießfreudige Schützen zur Stelle, jedoch nahm ihre Zahl bei Lockerung des Königsvogel rapide ab. Zwischenzeitliche Marschmusik lockerte die Stimmung auf und die in diesem Jahr für den Ausschank zuständige Regimentsfahnengruppe hatten alle Hände voll zu tun. Sicheren Schrittes und mit voller Konzentration nahmen sich die Schützenbrüder Hubert Winzen, Peter Taras, Helmut Leineweber und Hermann-Josef Koch den Vogel ins Visier. Es kam zu einem wie seit Jahren nicht mehr erlebten Endkampf. Die Königsanwärter flatterten vor Nervosität mehr als der arme ängstliche Vogel auf der Stange. Letztendlich und mit einem glücklicheren Ende sowie einem treffsicheren Schuss landete der Vogel zu Boden. „Hurra wir haben einen neuen König“ wart als Erstes zu hören!!!
Zunächst Erleichterung bei den Verantwortlichen, dann aber helle Begeisterung bei allen Schützenbrüdern und der Bevölkerung. Nachdem die nicht wenig erstaunte aber trotzdem überraschte Königin Gabi vom Königsadjutanten zum Schießstand geholt wurde, stand das gesamte Regiment hinter dem neuen Kronprinzenpaar, Hermann-Josef Koch und Gabi Meister. Nach der anstrengenden Prozedur und einiger Zwischenfälle merkte man den Beteiligten die Erleichterung an und jeder war frohen Mutes gesinnt.
Zwischendurch stand noch eine Einladung in Steinforth-Rubbelrath und Kapellen an, der wir vom Vorstand am 08. Juni 99 folgten. In Kapellen nahmen wir jedoch nur mit unserem Königspaar an der Begrüßung im alten Rathaus teil. Letztmalig im Regierungsjahr wurden wir vom Königszug der Regimentsfahnengruppe sowie SM Andreas Freitag und Königin Carla begleitet.
Die Festvorbereitungen waren soweit abgeschlossen und nun konnte das große Jubiläum mit dem Festkommers beginnen. Im gleichen Zusammenhang fand im Jugendheim eine Ausstellung der Bruderschaft statt, wo sich die Züge mit ihren Chroniken vorstellten und die Bruderschaft ihre 650-jährige Zeit einmal Revue passieren ließ. Zum eigentlichen Festkommers am 19. Juni 99 wurden zahlreiche Gäste eingeladen und das Zelt musste sogar um 300 qm vergrößert werden. Unser Vorsitzender Heinz Koch eröffnete den Reigen der Ansprachen und unsere Schirmherren, Diözesanpräses Reinhold Steinröder und Direktor Helmut Beißner sowie Bürgermeister Erich Heckelmann und weitere Persönlichkeiten fassten sich sehr kurz. Pünktlich wie geplant startete die Showkapelle Bendels mit ihrem Programm und den Künstlern Diana Ring und Christopher Stone, die uns in eine stimmungsvolle Lage versetzten. Mit einem Tanzabschluss ging dieser Festabend zu Ende und wird noch lange allen Schützen und Gästen in guter Erinnerung bleiben.
Bei den Schützen liefen nun die Fackelbauer auf Hochtouren und die Jubiläumszüge hatten alle Hände voll zu tun. Am Freitagabend begann dann mit der Disco die eigentliche Kirmes. Rechtzeitig zu Beginn am Schützenfestsamstag, pünktlich um 12 Uhr, hörte man es traditionsgemäß von überall her, Böllerschüsse verkündeten den Beginn der 650-Jahrfeier. Das ganze Dorf verwandelte sich in ein prächtig geschmücktes Straßenbild mit Fahnen und Girlanden. Gegen 17 Uhr erfolgte dann das traditionelle Anspielen des Festes durch das Tambourkorps „Elsen-Fürth“. Ab 20 Uhr spielte dann im Festzelt die Tanzkapelle California Blue zum Tanz auf und ab 21 Uhr begann dann das 360 Mann starke Regiment mit dem Fackelzug und acht Großfackeln. Gegen 22:15 Uhr fand dann erstmalig in Hemmerden die Gefallenen- und Totenehrung mit dem Großem Zapfenstreich auf dem Kirchplatz unter Mitwirkung des Rheinbraun-Bergmannsorchester und des Tambourcorps Elsen-Fürth statt. Die hierzu erforderliche Vorarbeit haben wir alleine unserem Jägermajoradjutanten Willi Mausberg zu verdanken. Den Ehrenzug dazu stellte der Grenadierzug Frisch Auf unter Leitung des Hauptmannes Peter Reibel. Dann gegen 24 Uhr ein vollbesetztes Festzelt. Wer hätte das gedacht! Bis in den frühen Morgen wurde feucht fröhlich gefeiert.
Es folgte nun eine kurze Nacht und schon früh um 6 Uhr wurden wir wieder vom Tambourkorps Elsen-Fürth geweckt. Um 8 Uhr zelebrierte Weihbischof Dr. Friedhelm Hofmann mit unserem Pastor Franz Josef Pütz im Jubiläumsjahr auf dem Kirchplatz den Festgottesdienst. Musikalisch wurde der Gottesdienst von dem Paforcehorncorps „Prinz von Arenberg“ begleitet. Die anschließende morgendliche Parade bewies wieder einmal mehr bei allen Schützen, jeder wollte der Beste beim Marschieren sein. Dies kam natürlich den Zuschauern zu Gute, insbesondere unserem Schirmherr Direktor Helmut Beißner und dem Weihbischof Friedhelm Hofmann. Dieser wiederum war so fasziniert vom Stechschritt der Schützen und den zum Takt genau abgestimmten Böllerschüssen. Es hielt ihm nichts mehr auf der Bühne, sondern er lief schnurstracks während des Umzuges zu den Böllern rüber, informierte sich und kehrte wieder zurück. Nach der Parade zogen wir in geschlossener Formation ins Festzelt und hier begannen dann die Auszeichnungen verdienter Mitglieder im Regiment. Zum Frühschoppen spielte die Trachten-Musikkapelle Serfaus aus Tirol, die bereits anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Jägerzuges Blüh Auf am Samstagnachmittag im Zelt spielte.
Die enggesteckten Termine ließen uns kaum Zeit, denn um 14:30 Uhr war wieder Antreten zum großen Jubiläumsumzug mit immerhin 1317 Schützen, einschließlich Musikern. Eine hervorragende geleistete Logistik ließ erst keine Pannen beziehungsweise Chaos der geladenen Gäste zu. Pünktlich gab Oberst Paul Winkelmann das Kommando. Zuschauer aus nah und fern in noch nie dagewesener Anzahl säumten die Straßen von Hemmerden. Nicht nur den Schützen, sondern unserem im Jubeljahr vorbeiziehenden König Andreas und Carla Freitag, galt der Applaus. Die Parade eine einzige Augenweide für jeden und das Ende wart einfach nicht zu sehen. [An] dem anschließenden Umzug mit immerhin vier Kutschen erfreuten sich alle Dorfbewohner, jedoch nur bis einem gewissen Punkt. Die Vorbereitungen zum Jubiläumsfest haben während des Umzuges alle Bedenken ausgeräumt. Auch Petrus hat zum Jubiläumsumzug das Seinige uns von oben gegeben. Er muss es mit uns sehr gut gemeint haben. Blitz und Donner kündigten einen nur 10 Minuten anhaltenden Platzregen an. Dadurch konnte dann der Lange Morgen und das Blumenviertel nicht mehr begangen werden. Aber dennoch ließen wir uns die Stimmung nicht nehmen und feierten im Zelt unser Fest weiter. Gegen 20:00 Uhr erneut Antreten im Festzelt unter Mitwirkung der „California Blue“ Band, die uns stimmungsvoll unterhielt.
Am Montag um 10 Uhr trafen sich die Schützen zu einem Festgottesdienst in der St.- Mauri- Kirche. Danach erfolgte der gemeinsame Gang zum Friedhof, wo der Toten, insbesondere der letzten Jahre gedacht wurde. Im Anschluss danach wurde der von der Firma Rheinbraun gestiftete Findling eingeweiht. Tagebaudirektor Helmut Beißner und gleichzeitiger Schirmherr der Bruderschaft hielt eine kurze aber sehr interessante Ansprache. Zudem wurden an diesem Morgen von unserem Kassenrendanten Udo Kuhn die Fackelprämierungen bekannt gegeben. Gegen 16 Uhr formierte sich das Regiment zum Höhepunkt des Tages. Die Königsproklamation hat es in sich, denn nun hieß es Abschied nehmen vom regierenden Königspaar Andreas und Carla Freitag. Das in der Aufregung vergessene Zepter besorgte schnell und diskret unser Grenadiermajor Ferdi Werres. Die abschließende Rede zeigte wieder einmal, wie gerne sie Beide die Königswürde getragen haben.
Der Eine geht und der Andere kommt. Die Zeit als Kronprinzenpaar war abgelaufen und Königsadjutant Theo Birbaum stellte uns nun Hermann-Josef Koch und Gabi Meister als neues Königspaar vor. Andreas und Carla Freitag wünschten dem neuen Königspaar alles Gute und ein mit Höhepunkten gespicktes Regierungsjahr. Um 17 Uhr war nun erneut Parade vor dem alten und neuen Königspaar mit anschließendem Umzug durch den Ort. Oberst Paul Winkelmann sprach dann zur Auflösung des Regimentes auf dem Kirchplatz die letzten Worte. Kaum Zeit zum Duschen stand auch schon der nächste Termin um 20 Uhr fest. Viele geladene Gäste trafen im Festzelt zum Krönungsball ein und Platzeinteiler Hans-Josef Voigt von den Lützower Jägern hatte alle Hände voll zu tun, diese überhaupt unterzubringen. Der Abend wurde von der Band „N-Joy“ und der Rhine Area Pipes and Drums gestaltet. Eine abschließende Rede des Schirmherrn Diözesanpräses Reinhold Steinröder ließ die Herzen höher schlagen. Er gab zu erkennen, dass er in diesen Tagen seiner Anwesenheit auch einiges gelernt hat, unter anderem kennt er jetzt auch „Schnagge Döres“. Ein prächtiger Krönungsball nahm seinen Verlauf bis in den frühen Morgen hinein.
Am Dienstag feierten die Schützen tagsüber zugintern in ihren Wachlokalen und der Jägerzug Germania feierte sein 125 jähriges Bestehen und hat dazu alle Abordnungen der Bruderschaft eingeladen. Ebenso feierte ihr 25 jähriges Zugjubiläum der Grenadierzug Frisch Auf und ihr 50 jähriges Jubiläum feierte der Grenadierzug „Lustige Brüder“.
Am Abend um 20 Uhr ging es dann ins Finale. Die Band „N-Joy spielte auf und hatte dann eine große Pause einlegen müssen. Warum, ja, das waren die Sappeure, unter Führung des Hauptmannes Wolfgang Braun, die uns auf Grund ihres 150-jährigen Bestehens eine Überraschung brachten. Auch dieser Abend wird in die Geschichte eingehen, wie das gesamte Jubiläumsfest der 650-Jahrfeier. Eine Superlative jagte die Andere. Höhepunkte über Höhepunkte. Samstag großes Jubiläumsfest im Festzelt zum 50jährigen Bestehen vom Jägerzug Blüh Auf mit der Trachtenmusikkapelle Serfaus aus Tirol, die auch am Sonntag spielte, weiter am Sonntag Festgottesdienst mit dem Paforcehorncorps „Prinz von Arenberg“ und nachmittags 1300 Schützen in Hemmerden, Montag Rhine Area Pipes and Drums und zum Abschluss trat Peter Kempermann und seine Freunde auf.
Von dieser Stelle aus ein herzliches Dankeschön an alle hier versammelten Schützen, die dazu beigetragen haben ein solches gelungenes Fest zu gestalten, denn nur durch die Mitarbeit eines jeden Schützen ist dieses Jubelfest zustande gekommen. Möge die 650-Jahrfeier noch lange allen in Erinnerung bleiben.
Das große Fest soeben vorbei folgten wir der Einladung mit unserem Königszug Altstadt am 13. Juli 99 nach Gindorf und am 19. Juli 99 nach Aldenhoven und feierten mit ihnen gemeinsam den Krönungsball. Am 03. August 99 nahmen zwei Vorstandsmitglieder an einer Tagung vom Bezirksverband in Gustorf teil. ( Heinz und Jörg )
Ein paar Tage später am 08. August 99 nahmen am Neuenhausener Schützenfest der 1. Vorsitzende und der Geschäftsführer teil und unser Schießmeister Dirk Werres hatte am gleichen Tag einen Termin zum Diözesanjungschützentag in Oberdrees. Hier begleitete der restliche Vorstand und auch der Altstädter Jägerzug unseren Bezirksprinzen Sebastian Schiffer zu diesen Anlass. Sebastian Schiffer erreichte beim Schießen 15 Ringe und wieder einmal mehr waren wir sehr stolz auf ein so gutes Ergebnis.
Heute am 21. August 99 feierte der Grenadierzug „ Lustige Brüder “ sein 50-jähriges Zugjubiläum in der AWO und hat dazu die Zugführungen sowie den Vorstand eingeladen. So klein der Zug ist, aber gefeiert haben sie wie die Großen. Alle Achtung, bitte macht weiter so!!!
Als nächstes stand der 03. September 99 auf dem Terminplan. Hier musste sich der Vorstand gleich splitten, da einmal der Königsadjutant Theo Birbaum ohne König, Oberst Paul Winkelmann und sein Adjutant Peter Trümper sowie Grenadiermajor Ferdi Werres die Bruderschaft Hemmerden bei der großen Festgala anlässlich des 150-jährigen Bestehens in Grevenbroich vertreten hat. Der GF nahm mit SM Hermann-Josef Koch in Begleitung vom Schießmeister Dirk Werres an der in Steinforth-Rubbelrath stattfindenden Herbstdelegiertentagung teil. Hier wurde auch der Bezirkskönig für das Jahr 2000 durch schießen ermittelt und Hermann-Josef hatte nicht seinen besten Tag erwischt und wurde immerhin mit 22 Ringen von 8 Bewerbern Zweiter.
Ein Tag später am 04. September 99 betreute Schießmeister Dirk Werres das Bezirkspokalschießen auf dem Schießstand in Hemmerden. Hier schnitten die Mannschaften Eins mit 375 Ringen und die Mannschaft Zwei mit 357 Ringen unserer Bruderschaft am Besten ab.
Bei den Einzelergebnissen belegten die Schützenbrüder Dirk Werres mit 129 Ringen den ersten Platz und Hans Schiffer mit 125 Ringen den zweiten Platz.
Grevenbroich sucht unbedingt wieder den Kontakt zu uns und hat unsere Bruderschaft gleich dreimal zu ihrem Fest eingeladen. Der zweiten Einladung am 05. September 99 folgte fast der komplette Altstädter Jägerzug mit Vorstand und nahmen am großen Festumzug teil. Der letzten Einladung am 07. September zum Krönungsball folgte unser erster Vorsitzender, Königsadjutant und unsere Majestät mit seiner Königin. Obwohl uns hier bei allen Einladungen Vorschriften erteilt wurden, bleibt die Überlegung für die Zukunft, hier genau zu prüfen, ob wir bereit sind, uns den Vorschriften zu beugen.
[Der] 08. September 99 ist der Tag, wo das Festkomitee nach vierjähriger Arbeit aufgelöst wurde. Hierzu begaben wir uns in den Burggrafen und der erste Vorsitzende Heinz Koch sowie der erste Festausschussvorsitzende Theo Birbaum bedanken sich für ein Superfest, was an Höhepunkten kaum noch zu überbieten war. Ein ganz besonderer Dank galt unserem Schirmherrn Diözesanpräses Reinhold Steinröder, der wohl bei Allen den Eindruck hinterließ, hier hat das Festkomitee wohl einen Glücksgriff vollzogen. Unser zweiter Schirmherr, Direktor Helmut Beißner von Rheinbraun konnte aus beruflichen Gründen leider nicht teilnehmen. Einen außergewöhnlichen Dank sprachen beide Vorsitzende an unserem Bürgermeister Erich Heckelmann aus, der trotz Wahlcampagne keinen Termin ausgelassen hatte und immer zugegen war. Bürgermeister Erich Heckelmann nutze die Einladung und überreichte den geladenen Goldjubilaren die Ehrennadel der Stadt Grevenbroich, die aus zeitlichen Gründen am Schützenfestsonntag bei der Ehrung nicht vollzogen wurde.
Schon 2 Tage später fand dann die erste Generalversammlung nach Schützenfest im Burggrafen statte. Unter den üblichen Tagesordnungspunkte ließ Heinz Koch einmal Revue passieren ein erfolgreiches Schützenfest im Jubiläumsjahr.
Bei dieser Versammlung wurde auch der ehemalige Vorsitzende Joseph Schiffer für seine Verdienste der Bruderschaft zum Ehrenoberst ernannt. Natürlich darf an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass auch andere ehemalige Vorstandsmitglieder, sei es Grenadiermajore, Adjutanten, Böllerschießer usw. eine solche Ehrung zustehen würde. Aber dies würde dann aber mit Sicherheit den Rahmen sprengen. Wir, der heutige Vorstand, wissen deren Leistungen zu schätzen und sie sind aufgrund ihrer Verdienste für die Bruderschaft mit allen anderen gleichzustellen. Bei dieser Versammlung wurde auch eine Nachfolgertruppe für die beiden Böllerschießer Aloys Seekircher und Bernhard Westphal gefunden. Auch hier bedarf es einem Dankeschön an beide für ihre über Jahrzehnte erbrachte Leistung und nicht zu vergessen, sie beide haben mit ihrem sensationellen Böllern unser Dorf weit über die Grenzen beliebt gemacht. Mit Worten kann man hier nichts mehr hinzufügen, sondern nur noch sagen, Danke, Danke, Danke.
Der Herbst rückt näher und somit auch unsere Spätkirmes am 08. – 10. Oktober 99. Der Königsehrenabend zu Ehren der Majestät Hermann-Josef Koch und Königin Gabi Meister war ein unbeschreiblicher Höhepunkt. Da wir uns noch im Jubiläumsjahr befanden wurde die Show- und Tanzkapelle Bendels aus Düsseldorf nochmals verpflichtet. Sie erfüllten alle unsere Erwartungen und ein vollbesetztes Zelt befand sich in einer Topstimmung. Der Samstag galt der Feuerwehr, die neben der Kinderbelustigung am Nachmittag den großen Feuerwehrball am Abend mit Verlosung abhielten. Zum Patronatsfest fand am Sonntagmorgen die hl. Messe statt und denr Abschluss der diesjährigen Spätkirmes bildete der anschließende Frühschoppen in Begleitung des Musikvereines Nievenheim, der sich bis zum späten Nachmittag hinzog.
Zur vorletzten Veranstaltung am 23. Oktober 99 in diesem Jahr folgte der Königszug Altstadt mit SM Hermann-Josef Koch und Gabi Meister sowie dem Vorstand zum Bezirkskönigsehrenabend nach Garzweiler. Hier wurde der Bezirkskönig Ulrich Schneider von der Bruderschaft Aldenhoven, der übrigens der richtige Mann für dieses hohe Amt war, verabschiedet. Gleichzeitig wurde sein Nachfolger Herbert Thannheiser von der Bruderschaft Gindorf vorgestellt. Was wäre der Bezirkskönigsehrenabend ohne Hemmerden? Nicht nur, dass wir jedes Jahr – und das bereits zum 26. Mal – beim Schießwettbewerb an 1. Stelle stehen, nein, Höhepunkt in diesem Jahr war noch zusätzlich die Einlage des Altstädter Jägerzuges mit ihrem Comedian-Sextett. Sie versetzten den vollgefüllten Saal in eine noch nie dagewesene Stimmung. Außerdem waren gleich 2 Busse erforderlich, um 75 Schützen aus Hemmerden dort erscheinen zu lassen. Zu der besonderen Ehrung anlässlich der Verleihung des SEK-Ordens an Robert Hoppe durfte natürlich Diözesanpräses Reinhold Steinröder nicht fehlen. In seiner Laudatio in Bezug Verleihung SEK-Orden versetzte er den vollgefüllten Saal bis hin in die letzte Ecke mit Lachsalven höchster Begeisterung. Die vollbesetzte Halle Garzweiler leerte sich erst in den frühen Morgenstunden.
Am 13. November 99, nach dem um 17 Uhr stattfindenden Gottesdienst, wurde im Anschluss von der Bruderschaft unter Vorsitz von Heinz Koch am Kriegerdenkmal eine Gedenkfeier für die Gefallenen und Verstorbenen der letzten beiden Weltkriege abgehalten. Ebenfalls im Monat November 99 findet an zwei Wochenenden seit 10 Jahren das von dem Jägerzug Blüh Auf ausgerichtete Kegeln im Burggrafen statt. Leider schließen sich nicht nur kleine, sondern inzwischen große Züge hier von aus, obwohl hier reizvolle und sogar sehr wertvolle Preise zu gewinnen sind. Die Nichterschienenen sollten sich mal Gedanken machen, ob es wohl im Bruderschaftsleben von ihrer Seite her richtig ist, die Teilnahme zu verweigern.
Nun folgte die letzte Aktion in diesem Jahr. Die Alten- beziehungsweise Seniorenfeier im neu renovierten Burggrafen am 11. Dezember 99 um 15 Uhr . Die Vorbereitungen waren soweit abgeschlossen und das Fest konnte beginnen. Nun wird es immer enger, passt oder passen nicht alle geladenen Gäste rein war hier die Frage? Denn immerhin 411 Einladungen wurden verteilt. Die Erste, Frau Hüllinghoff, erschien schon um 2 Minuten nach Eins um sich einen geeigneten Platz zu sichern. Die älteste Seniorin Käthe Förster mit immerhin 91 Jahren folgte ebenfalls der Einladung der Bruderschaft. Bis hin zum letzten Platz wurde jeder Stuhl besetzt. Genau 148 Gäste waren erschienen. Ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm wurde den Senioren geboten. Nach der Eröffnungsansprache des ersten Vorsitzenden Heinz Koch eröffnete Frau Witt wie jedes Jahr den Reigen mit Weihnachtslieder. Anschließend trug Frau Sybille Birschel Weihnachtsgedichte vor. Die Burggrafen-Domspatzen trugen Volkslieder vor und vermitteln damit auch wieder bei der jüngeren Generation den Anreiz zum Singen. Es folgten die Altstädter mit dem Comedian Sextett und ihr jüngster Sprössling namens Matthias Schiffer schaffte es mit seiner Heintje Parodie, dass kein Auge mehr vor Freude trocken war. Nicht zu vergessen unser altbekanntes Sood-Trio hatte sich mit Karl Merz, Theo und Elvira Steinwartz wieder einmal etwas ganz besonderes einfallen lassen und erfreuten mit ihrem Vortrag alle Anwesenden im Saal. Den Abschluss bildete der Nikolaus Theo mit seinem Hans Muff Andreas und, da alle brav waren, erhielten sie aus der Hand vom Nikolaus jeder ein Geschenk. Begeistert vor Freude, man merkte es den Senioren an, freuen sie sich schon auf das kommende Jahr und haben nur noch einen Wunsch, gesund zu bleiben, um wieder dabei zu sein.
Nun geht ein Schützenjahr, verbunden mit dem Jubiläumsjahr der 650-Jahrfeier, zu Ende und der GF möchte sich persönlich bei allen Beteiligten, dem Vorstand unter Vorsitz von Heinz Koch, dem Festkomitee unter Leitung von Theo Birbaum, den Hauptleuten der einzelnen Züge und nicht zuletzt bei jedem Schützen bedanken. Denn nur durch den persönlichen Einsatz eines Jeden konnte ein so schönes unvergessliches Schützenfest gefeiert werden. Bitte macht alle weiter so, denn nur so können wir das uns anvertraute Erbe unserer Vorfahren mit Zuversicht in die Hände der nachfolgenden Generation legen.
Zum Schluss gedenken wir den Mitgliedern die im Jahr 1999 von unserem Herrgott abberufen wurden und darf euch bitten, sich von den Plätzen zu erheben.
Horst John 10.07.1999 passiv
Reinhard Jülich 01.10.1999 passiv
Kurt Feldt 08.10.1999 passiv
Herr schenke ihnen die ewige Ruhe und das Ewige Licht leuchte Ihnen.
Ich danke für eure Aufmerksamkeit!!!
Hemmerden, 31.12.1999 Jörg Moras, Geschäftsführer
Anmerkung: Zur Verbesserung der Lesbarkeit wurde der Text hinsichtlich der Rechtschreibung und Kommasetzung sowie weniger fehlender Wörter bearbeitet und in neue deutsche Rechtschreibung übertragen.